Nematode |
Zysten an Wurzeln hervorgerufen durch Wurzelnematoden |
Nematoden, Fadenwürmer oder Älchen sind drehrunde, oft lang gestreckte fadenförmige Würmer, welche sich, bedingt durch den Form bestimmenden Längsmuskelschlauch, nur schlängelnd Fortbewegen können. Sie sind meist getrenntgeschlechtlich und kommen in vielerlei Lebensräumen vor. So findet man freilebende Nematoden überall in feuchter Erde wo sie für die Bodenbeschaffenheit wichtige Funktionen übernehmen, im Meer und im Süßwasser. Parasitische Arten finden sich in Tieren und Pflanzen. Sie sind meist recht klein, einige Parasiten unter ihnen erreichen jedoch ansehnliche Ausmaße (Pferdespulwurm bis 40 cm lang; Placentanematode des Pottwals bis 8 m lang und 8-9 mm Durchmesser). Der Spulwurm, der Madenwurm und die Trichine des Menschen sind parasitische Nematoden.
Nematoden sind nur im Wasser aktiv. Jedoch sind sie in der Lage Ruhestadien auszubilden, welche gegen Trockenheit, Hitze und Chemikalien äußerst resistent sind. Siehe auch Blattälchen.
Bei den pflanzenschädigenden Wurzelnematoden lassen sich nach ihren Lebens- und Ernährungsweisen drei Gruppen unterscheiden.
Freilebende, wandernde Wurzelnematoden: Sie schwimmen in der Bodenlösung, dringen in Wurzeln ein um sich dort im Innern zu vermehren und können diese wieder aktiv verlassen um neue Wirte aufzusuchen. Da vor allem die feineren Wurzeln geschädigt werden, zeigt die befallene Pflanze ein Wurzelsystem mit dicken und verkürzten Wurzeln. Die hervorgerufenen Wunden sind Eintrittspforten für Bakterien und Pilze.
Wurzelgallenälchen: Auch sie schwimmen im Bodenwasser, rufen jedoch, wenn sie sich in Wurzeln einbohren, Verdickungen (Gallen) hervor. In diesen Gallen überdauern sie und gelangen entweder aktiv oder nach Zerfall der Gallen wieder in den Boden zurück. Die Gallen haben je nach Art des Erregers und der Wirtspflanze ein unterschiedliches Aussehen.
Zystenbildende Wurzelnematoden:
Nach dem Befall mit diesen Nematoden kümmert die Pflanze ohne äußerlich erkennbare Ursache. Erst wenn man die Wurzeln untersucht, erkennt man stecknadelkopfgroße, bräunlich, gelbe oder weißliche Zysten.
Die weiblichen Nematoden bohren sich in die Wurzel und sprengen durch ihren mit Eiern gefüllten und dadurch anschwellenden Hinterleib die Wurzel. Die Nematode steckt mit ihrem Mundstachel noch in der Wurzel, während der prall gefüllte Hinterleib im Erdreich liegt. Das Muttertier stirbt und seine sich verfestigende Haut wird zur Schutzhülle (Zyste) für die Eier und Larven. Die Zysten samt Inhalt sind sehr wiederstandsfähig und können lange Zeit überdauern. Bei geeigneten Umweltbedingungen bohren sich die Larven ins Freie und befallen neue Wurzeln.
Bekämpfung: Stellt man den Befall mit Nematoden fest, ist nur noch eine Vernichtung der Pflanze samt Wurzelballen hilfreich, um eine Ausbreitung zu vermeiden. Das Pflanzgefäß sollte gründlich gereinigt werden (Hitzesterilisation, Desinfektionsmittel).
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